Kleine Anregung für den Jugendschutz

Gerade in der U2, kurz vor 19:00 Uhr. Eine Gruppe Kinder steigt ein, alle so um die sieben Jahre alt, schätzungsweise. In den Händen: Kaugummizigaretten, die, inklusive angemaltem Filter, ziemlich echt aussehen. Die Gruppe nimmt Platz und beginnt täuschend echt das Verhalten von Rauchern zu imitieren, das lässige Halten zwischen zwei Fingern, das genüssliche Ziehen, sogar das typische Husten von Anfängern (!). Lustig? Mitnichten. In einer Zeit, wo alle Welt nach mehr Jugendschutz schreit, scheinen „Trainings-Zigaretten“, die schon den Jüngsten ermöglichen, sich wie Mama und Papa aufzuführen, nicht als gefährlich eingestuft zu sein.
Mama und Papa scheinen sich ohnehin wenig Sorgen um ihre Sprösslinge zu machen, wenn sie sie abends allein durch die Stadt fahren lassen, zu einer Zeit, wo eigentlich familiäres Zusammensein und Ins-Bett-gehen angesagt sein sollte. Aber gut, ist nur meine Meinung.

kheryha fordert: Weg mit den (Killer-)Glimmstengel-Imitaten!

Mit Feuerball und Kettenblitz

Ach, wie ich mich darauf schon freue. Wieder mit meiner Zauberin durch finstere Höhlen streifen und jede Menge Monster schnetzeln…wäre „Diablo 3“ doch bloß schon draußen.

Als Appetithappen hier ein Ingame-Video:

httpvh://www.youtube.com/watch?v=xRXj4FJmT3A

(Quelle)

Der veränderte Grafikstil, im Gegensatz zu „Diablo 2“ ist der dritte Teil wesentlich bunter und comicmäßiger, stört mich überhaupt nicht. Hauptsache der extrem süchtigmachende Flow stellt sich wieder ein…nur noch ein Level aufsteigen, nur noch diesen Zwischenboss plätten, nur noch diese Quest. Ach, ich erinnere mich an durchgezockte Nächte, in denen ich an unzähligen Tomb-Runs im Tal der Könige teilgenommen habe. Das waren Zeiten. Selbst das ebenfalls großartige „Titan Quest“ konnte Diablo 2 nicht das Wasser reichen, was den Spielfluss und die Langzeitmotivation angeht.

Ich will endlich wieder Kettenblitze und Feuerbälle werfen! Also, Blizzard, das muss schneller gehen. Allerdings darf das Spiel beim Erscheinen auch gern bugfrei sein, mal als Abwechslung zu den meisten anderen Titeln derzeit (ARMA II, oh mein Gott!). Aber Blizzard hat´s ja drauf, wenn also noch der eine oder andere Monat für Feinschliff draufgeht, sei´s drum. Hauptsache D3 wird so genial wie erwartet!

Von Äpfeln und Birnen

Aha, ein weiterer Tag, an dem unqualifizierte, überbezahlte Spinner Politiker auf Kosten einer ganzen Generation Wahlkampf machen.

Die neuste Idee: „Suchtgefahr“ soll ein Kriterium für die Altersfreigabe von Computerspielen werden, so stehts bei Golem. Toller Plan! Spiele, die also mehr Suchtpotential aufweisen, sollen höher eingestuft werden. Völlig überraschend stammt diese Spitzenidee aus Bayern, wo sich die Sozialministerin Haderthauer zu Wort meldet und Unkenntnis über die Arbeit der USK offenbart. Vielleicht vorher mal informieren, Frau Haderthauer?

Lustig auch, dass sich Frau Haderthauer darüber ärgert, dass eine Alterfreigabe nicht rückwirkend geändert werden kann, wenn sie einmal von der USK erteilt wurde. Blöd, oder? Wäre doch super für die konservativen Spielefeinde, wenn man mal eben alle populären, viel gespielten und damit „suchtgefährdenden“ Spiele einfach populistisch wirksam mit „keine Jugendfreigabe“ einstufen könnte. Gleichzeitig könnte man auch Artikel 5 GG dezent überarbeiten und das „nicht“ in dem Satz mit der Zensur entfernen.

Müsste also ein Spiel vor Erscheinen auf dessen Suchtpotential geprüft werden? Wer könnte das machen? Spiele wie „WoW“, „Warhammer Online“ oder „Runes of Magic“, die stark auf häufiges Spielen abzielen, hätten also, egal wie bunt, knuffig und gewaltfrei sie sein mögen, niemals eine Chance, in Deutschland mit USK 12 oder 16 zu erscheinen? Das Suchtpotential eines Spiels ist höchst subjektiv…die SIMS sind vielleicht ein gutes Beispiel, einige lieben sie und spielen wie besessen, andere hassen sie leidenschaftlich und verbringen keine Minute damit. Sollte man die SIMS deswegen mit „keine Jugendfreigabe“ einstufen? Reicht es dafür schon, dass einige Spieler „süchtig“ sind? Dann müsste man auch Tetris verbieten.

Wenn wir schon dabei sind: Bitte, liebe Frau Haderthauer, verbieten Sie doch Harry Potter! Der dürfte Ihnen mit seinem ganzen heidnischen Zauber-Krimskrams doch sowieso ein Dorn im Auge sein. Und das Lesen der Bücher scheint ein extremes Suchtpotential aufzuweisen…Sie brauchen mir nicht danken, dass ich Sie darauf hingewiesen habe. Zauberer, die auf Besen reiten, pah!