Ja, Diablo 3. Auch zwei Monate nach Veröffentlichung und ca. 80 Spielstunden mit meiner Dämonenjägerin später bin ich noch immer nicht komplett „durch“. Nach „Normal“, „Alptraum“ und „Hölle“ bin ich nun in „Inferno“ angelangt. Irgendwie merkwürdig, wo doch Hölle und Inferno synonyme Bedeutung haben. Aber sei´s drum, Diablo 3 motiviert ungemein und auch wenn es noch weitere 80 Stunden mit meiner Crea dauert, ich werde Diablo auch in „Inferno“ umhauen.
Der Schwierigkeitsgrad schwankt indes zwischen „motivierend hart“ und „wirklich übel an der Grenze zur totalen Unfairness“. Eine gute Ausrüstung und eine sinnvolle Skillung vorausgesetzt, kommt man mit den normalen Gegnern und den meisten Mobs gut klar, aber die besonders heftigen Rare-Minibosse sind teilweise einfach unknackbar. Besonders die mit „invulnerable minions“ (also unverwundbaren (!) Begleitern) sind harte Nüsse. Oft hilft nur ausgiebiges Kiten (ein freundlicher Ausdruck für Schießen, Weglaufen, Schießen, Heilen, Weglaufen…) und mit einer Menge Glück zu besiegen, lassen diese Gegner wenigstens vernünftige Beute fallen. Hier kommt ein spiemechanischer Kniff ins Spiel, der ab Level 60 und besonders in Inferno zum noch intensiveren Spielen motiviert: der „Nephalem Valor“-Buff. Wenn man als Level 60-Charakter Bossmobs plattmacht, erhält man den Buff. Dieser ist bis zu fünfmal stapelbar, hält für 30 Minuten und gewährt pro Stufe 15% mehr Chance darauf, magische Gegenstände zu finden. Jedesmal, wenn man einen neuen Bossmob erlegt, verlängert sich die Dauer des Buffs wieder auf 30 Minuten. Ein fieser Kreislauf: man ist in Inferno absolut abhängig von mächtiger Ausrüstung, diese erhält man nur aus Drops von Gegnern oder kann sie gegen viel Geld und Ressourcen vom Schmied bauen lassen. Um die Chance auf gute Drops zu erhöhen, muss man eine ganze Weile spielen, um mindestens fünf Bossmobs zu legen, was durch das elendige Kiten (siehe oben) echt lange dauern kann. Eine geniale Idee, um Spieler mit Level 60 zum noch längeren Spielen zu animieren. Und das Schlimmste daran: es funktioniert!
Neben Crea spiele ich noch eine Zauberin namens Sareena, die allerdings erst irgendwo in den 30er Levels ist. Spielt sich erfrischend anders, völlig anders eigentlich, als die Dämonenjägerin. Hach, hätte ich doch mehr Zeit, dann wäre auch Sareena schon Level 60.
Eine Sache ruiniert die Balance aber, wie ich finde. Die allermeisten Gegenstände setzen ein bestimmtes Mindestlevel voraus, damit man sie einsetzen kann. Edelsteine hingegen nicht. Ich kann also einem Level 5-Charakter die allerbesten Steine in die Ausrüstung sockeln und damit die Kampfkraft über Gebühr erhöhen. Ich finde, das passt nicht so recht und sollte angepasst werden. Ansonsten bin ich bisher mit der Balance zufrieden, meist ist halt Können nötig, um Situationen zu meistern. Naja, eine gute Ausrüstung hilft ungemein.
So, Skelettkönig, wir haben heute abend ein Date. Ich bringe die Waffen, du die Beute. Auf geht´s!